Brasilien: Flotter Hähnchenfleischexport im April

23 Mai 2024
Agribusiness
Brasilien_Geflügelfleisch

Brasiliens Ausfuhren von Hühner- und Schweinefleisch haben im April gegenüber dem Vorjahresmonat spürbar zugelegt. Betrachtet man jedoch das erste Jahresdrittel insgesamt, liegen nur die Schweinefleischexporte im Plus, die Hähnchenfleischexporte landen knapp 3 Prozent unter der Rekordmarke der Vorjahresperiode. Im Mai könnte nach den Überflutungen in Rio Grande do Sul das Exportangebot eingeschränkt sein.

Geflügelfleisch erlöst weniger

Brasiliens Exporte von Hähnchen- und Schweinefleisch haben im April ordentlich Fahrt aufgenommen. Laut der Vereinigung Tierisches Protein (ABPA) legten die Exporte von Hähnchenfleisch im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,5 Prozent auf 480.700 Tonnen zu, die Schweinefleischausfuhr stieg um 7,8 Prozent auf 112.700 Tonnen. Für den Zeitraum Januar bis April sieht die Bilanz allerdings nicht so positiv aus. Die Ausfuhrmenge an Hähnchenfleisch verfehlte mit 1,70 Mio. Tonnen das Vorjahresergebnis um 2,8%. Das gilt auch für die Exporteinnahmen im ersten Jahresdrittel, die mit 2,79 Mrd. Euro das Vorjahresniveau noch um 11,4% verfehlten.

Knapp 430 000 Stück Geflügel ertrunken

Im Mai könnten sich die starken Überschwemmungen im exportrelevanten Bundesstaat Rio Grande do Sul negativ bei den Exporten bemerkbar machen. Denn laut brasilianischen Brancheninformationen sollen bei den Überflutungen in Rio Grande do Sul etwa 279.000 Stück Mastgeflügel, 150.000 Legehennen und 12.600 Schweine ertrunken sein.

Straßen zu Schlachthöfen unpassierbar

Produktionsdämpfend und exportmindernd dürften sich jedoch die Infrastrukturschäden auswirken. Zwölf Geflügel- und fünf Schweineschlachthöfe waren oder sind laut Berichten wegen nicht passierbarer Straßen von Lieferengpässen beim Schlachtvieh betroffen. Auch ist stellenweise der Zugang zu Futter und Trinkwasser für die Nutztiere eingeschränkt, was zu Leistungseinbußen führen dürfte.

Laut ABPA steuerte Rio Grande do Sul zuletzt mehr als 24% zu den gesamten brasilianischen Schweinefleischexporten und gut 16% zu den Hühnerfleischexporten bei. Der Zugang zum Haupthafen des Bundesstaates ist durch die Überschwemmungen und Erdrutsche beeinträchtigt. Dort werden fast 9% der brasilianischen Schweinefleischausfuhren und gut 6% der Hühnerfleischexporte des Landes verladen.

AgE
Bild: Adobe_Stock_Donatas Dabravolskas

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