Homann: Mehr Tierwohl auch im Geflügelsalat

28 August 2024
Deutschland
Homann Geflügelsalat

Die Marke Homann ist in Deutschland eine der bekanntesten bei fertigen Feinkostsalaten. Geflügel- und Eiersalat gehören zu den Klassikern, die Absatzzahlen sind „erfreulich“. Auch bei den Convenience-Produkten soll es mehr Tierwohl und mehr Nachhaltigkeit sein. Bei Homann ist man auf der Suche nach Konzepten.

„Wir brauchen Unmengen an Eiern“, lacht Manja Behrens. Sie ist Marketing-Managerin bei Homann und spricht damit einen Klassiker des Unternehmens an: den Eiersalat. Zu diesen Klassikern gehören die verschiedenen Fleisch-, Nudel- und Kartoffelsalate - und natürlich der Geflügelsalat. Jährlich verkauft Homann hierzulande rund 30 Mio. Packungen Feinkostsalate.

Eier- und Geflügelsalat im Trend

„Eier- und Geflügelsalat liegen im Trend, bei diesen beiden Produkten verzeichnen wir sehr erfreuliche Absatzzahlen“, informiert Manja Behrens, die vor ihrer jetzigen Tätigkeit viele Jahre in der Geflügelfleischbranche unterwegs war. Seit drei Jahren gehört Homann zur niederländischen Unternehmensgruppe „Signature Foods“. Das Kerngeschäft von „Signature Foods“ sind ebenfalls Convenience-Produkte im gehobenen Bereich. Durch den Erwerb der Markenrechte an Homann hat man Zugang zum interessanten deutschen Feinkost-Markt. Die weiterhin in Deutschland ansässige „Homann Feinkost GmbH“ stellt Dressings, Saucen, Mayonnaisen etc. her.

Sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland gibt es intensive Diskussionen um die Nutztierhaltung, die Themen Nachhaltigkeit, Tierwohl und Umweltschutz stehen in beiden Ländern verstärkt im Fokus: „In unseren Verbraucherbefragungen stellen wir fest, dass diese Punkte beim Einkauf eine immer wichtigere Rolle spielen“, sagt Manja Behrens. Dabei geht es heute noch eher um das Schnitzel, das der Verbraucher sich auf den Grill legt oder das gekochte Ei beim Sonntagsfrühstück – das man mit „gutem Gewissen“ genießen möchte.

Bei Schweinefleisch Haltungsstufe 2

Doch auch bei Homann als Hersteller von hochwertigen Convenience-Produkten sind diese Themen angekommen: „Bei unserem Mutterkonzern in den Niederlanden setzen wir verstärkt auf ‚Beter Leven‘, das dort sehr bekannte Label für mehr Tierwohl. Bei Homann haben wir für unsere Fleischsalate im vergangenen Jahr ebenfalls umgestellt. Das Schweinefleisch für die Schinkenwurst muss aus einer Haltung nach Stufe 2 oder Initiative Tierwohl (ITW) kommen“, berichtet die Marketing-Fachfrau.

Sie sieht dies jedoch nur als Anfang eines neuen Weges – den man gemeinsam mit Verarbeitern und letztlich auch den Tierhalterinnen und Tierhaltern gehen will: „Wir kaufen nicht direkt beim Legehennenhalter oder beim Hähnchenmäster. Die Nahtstelle sind unsere Lieferanten, von denen wir gekochte Eier oder gegarte Hähnchenfleischstücke beziehen.“

Homann möchte zusammen mit diesen Lieferanten („gerne auch neuen“) Konzepte entwickeln, die nicht zwingend Haltungsstufe 3 oder 4 heißen müssen: „Wir sind offen für ein eigenes Programm, für eigene Kriterien. Das macht uns unabhängig von einem staatlichen Label, das gewisse Unwägbarkeiten hat. Wir wollen unseren Kunden einen Mehrwert bezüglich Tierwohl und Nachhaltigkeit bieten. Aber ebenso sollen die Landwirte anständige Erlöse bekommen“, sagt Manja Behrens. Auch Letzteres gehöre zur Nachhaltigkeit.

Verwertung gesamter Schlachtkörper

In den Geflügelsalat kommen nur gewisse Teilstücke des Hähnchens, Brust und Keule. Somit brauche es eben auch Konzepte, die eine Verwertung des restlichen Schlachtkörpers gewährleiste: „Schließlich ist der gesamte Schlachtkörper dann ITW oder sogar Stufe 3 und muss entsprechend bezahlt werden.“  

Eine Absage erteilt sie -zumindest derzeit- Bioware: „Wir gehören mit unseren Salaten zum Premium-Bereich. Die haben ihren Preis, der bezahlt wird. Das dokumentieren auch unsere laufenden Marktforschungen. Es gibt keine Absatzprobleme. Die wird es auch bei unseren Salaten mit ‚mehr Tierwohl‘ nicht geben.“ Ob es künftig irgendwann zum Beispiel Bio-Geflügelsalat der Marke Homann geben wird, kann sie derzeit nicht beantworten: „Der Preisabstand ist doch groß“, so Manja Behrens.   

 

Christa Diekmann-Lenartz
Bild: Homann

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