Kitzinger Eignungstest: Wie Zweinutzungshühner die Zukunft prägen könnten

27 Dezember 2024
Zweinutzungshuhn
ÖTZ Zweinutzungshuhn

Dr. Philipp Hofmann von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft berichtete im Rahmen eines Online-Seminares des Netzwerkes Fokus Tierwohl mit dem Titel „Zweinutzungshühner im Eignungstest” vom Aufbau des Kitzinger Eignungstests, in dem verschiedene Zweinutzungshühner-Herkünfte in biologischer Haltung in Bezug auf ihre biologische Leistung untersucht wurden.

Warum ein Eignungstest für Zweinutzungshühner notwendig wurde

Seit den 1960er Jahren werden Legeleistungsprüfungen unter konventionellen Bedingungen durchgeführt, wodurch auf eine fundierte Datenlage zurückgegriffen werden kann. Mit dem Verbot des Kükentötens in Deutschland seit 2022 und dem politischen Wunsch, alte und gefährdete Nutztierrassen zu erhalten, wurde deutlich, dass Leistungsprüfungen unter ökologischen Bedingungen mit der Nutzung von Zweinutzungshühnern nur bedingt vorhanden sind. Der Kitzinger Eignungstest verfolgte die Zielsetzung, Legehennen und Junghähne unter ökologischen Fütterungs- und Haltungsbedingungen zu bewerten.

Welche Parameter erfasst wurden

Bei der Aufzucht der Hähne wurde die Mastleistung und bei der Schlachtung die Schlachtleistung dokumentiert. Bei der Aufzucht der Junghennen wurden Wachstum sowie Futterverbrauch und später bei den Legehennen die Legeleistung, der Futterverbrauch sowie die Eiqualität erfasst. Tierwohlindikatoren wurden durchgehend ermittelt.

Welche Zweinutzungshühner im Test standen

Der erste Durchgang beinhaltete Hühner der Herkünfte ÖTZ Coffee, Triesdorfer Landhuhn, eine Gebrauchskreuzung aus Augsburger Hähnen mit Lohmann Brown Classic Hühnern und als Kontrollgruppe Lohmann Sandy. Im zweiten Durchgang wurden ÖTZ Caramel, das Triesdorfer Landhuhn, ÖTZ Cream und als Kontrollgruppe Lohmann Dual betrachtet.

Aufbau und Ablauf: So lief der Kitzinger Eignungstest ab

Die Küken wurden direkt nach dem Schlupf nach Geschlechtern getrennt aufgezogen, was bei Zweinutzungshühnern unüblich, aber für die wissenschaftliche Untersuchung notwendig ist.
Die Hähne wurden gemästet und einige Hähne beider Durchgänge am 98. Tag geschlachtet. Der Rest des ersten Durchganges wurde am 140. Tag geschlachtet – dieser Zeitraum war etwas lang, weshalb die verbliebenen Hähne des zweiten Durchganges am 112. Tag geschlachtet wurden.

Die Hennen des ersten Durchganges verblieben bis zur Lebenswoche 18 in der Junghennenaufzucht, die des zweiten Durchganges bis zur 19. Lebenswoche. Nach der Legephase wurde der erste Durchgang in der 72. Lebenswoche, der zweite Durchgang in der 85. Lebenswoche geschlachtet.

Magdalena Esterer
Bild: Eva Wolf

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