Vogelgrippe und ihre Folgen: In den USA steigen die Eierpreise

Die Verbraucher in den Vereinigten Staaten sehen sich erneut mit einem starken Anstieg der Preise für Konsumeier konfrontiert. Das berichtet die polnische Geflügelplattform „Kipdip“. Schuld an den Turbulenzen auf den Groß- und Einzelhandelsmärkten ist der anhaltende Kampf gegen die Vogelgrippe.

Bereits im Juli dieses Jahres war in den USA ein erheblicher Anstieg der Großhandelspreise für Eier zu verzeichnen. Dieser Trend setzte sich im August fort und führte zu Rekordpreisen im Großhandel für diese Jahreszeit. Die Preise variieren je nach der Situation in den einzelnen Staaten.

Seit mehr als zwei Jahren kämpft die amerikanische Geflügelindustrie mit den Folgen der Vogelgrippe (Aviäre Influenza, AI). Die Verluste in der Legehennenpopulation sind der Hauptfaktor, weshalb die Eierpreise auf dem US-Markt angestiegen sind. Nach mehreren Monaten mit fallenden Preisen hatten die Amerikaner im Herbst 2023 erneut mit dem intensiven AI-Phänomen zu kämpfen, was zu einem erneuten Anstieg aufgrund von Engpässen beim Eierangebot führte.

Mehr als 3 US-Dollar für ein Dutzend Eier

Das diesjährige Wiederauftreten des Virus hat das Produktionspotenzial der landwirtschaftlichen Betriebe erneut beeinträchtigt, und die Auswirkungen dieser Ereignisse sind bereits in den Sommermonaten zu spüren. Das USDA sagt voraus, dass die Preise im Jahr 2024 höher sein werden als im Vorjahr. Der jüngste Verbraucherpreisindex (CPI) zeigt, dass der Preis für Eier von Juni bis Juli um 5,5 % gestiegen ist. Im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet dies einen Anstieg um 19,1 %. Der Durchschnittspreis für ein Dutzend großer Eier der Güteklasse A lag im Juli zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr über 3 US-Dollar. In den darauffolgenden Wochen kam es zu einer Preisspirale nach oben, die zu Preisen führte, die für diese Jahreszeit beispiellos sind. Zum Vergleich: Vor Februar 2022 lag der Durchschnittspreis für ein Dutzend Eier unter 2 US-Dollar (Analyse der Marktpreise seit März 2016).

Mehr als 50 Prozent gestiegen

Die Analysten von Datasembly, einem Unternehmen für Lebensmittel- und Einzelhandelspreisanalysen, stellen fest, dass die US-Eierpreise im vergangenen Jahr landesweit um mehr als 50 Prozent gestiegen sind. Die stärksten Anstiege gab es im Bundesstaat Minnesota mit rund 68,7 Prozent. Ein ähnlich hoher Anstieg des Eierpreisindexes von 67,0 % wurde in Iowa verzeichnet.

Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums liegen die Großhandelspreise für Eier normalerweise zwischen 1 und 2 US-Dollar. Durch die Vogelgrippe seien die Eiervorräte knapp geworden, während gleichzeitig die Nachfrage nach Eiern in den USA so stark gestiegen sei wie seit der Pandemie nicht mehr.

Das gestiegene Interesse am Eierkauf ist nicht auf den heimischen Markt beschränkt. Die Amerikaner berichten, dass die gesamten Eierexporte in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 im Vergleich zum Vorjahr mengenmäßig sogar um 22,0 Prozent auf 63,5 Millionen Dutzend Eier gestiegen sind. Experten der US-Eiindustrie gehen davon aus, dass die Nachfrage in den kommenden Monaten aufgrund saisonaler Faktoren, wie der vorweihnachtlichen Nachfrage, weiter steigen wird.

Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums sind seit Anfang 2024 aufgrund der Bekämpfung der Vogelgrippe 18,7 Millionen Legehennen und anderes Geflügel gestorben beziehungsweise gekeult worden.